Vorwort: Es ist mir eine Freude, Tanja Heiligenhaus im #NetzwerkBau willkommen zu heißen.
Als Baulotsin und Nachhilfelehrerin für Bautechnik spielt Tanja eine entscheidende Rolle in der Ausbildung der nächsten Generation von Fachkräften in der Baubranche. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer einzigartigen Herangehensweise bereichert sie unser Netzwerk und trägt maßgeblich zur Zukunft der Bauindustrie bei.
Danke liebe Tanja für dein Interview. Viel Freude Euch allen beim Lesen!
Daniela
Welche Tätigkeiten machen Dir in Deinem Beruf am meisten Freude?
Die 1:1 Nachhilfe, da kann ich dem Schüler direkt helfen und bin dabei wenn es bei ihm „klick“ macht.
Auf welches Projekt/welche Arbeit blickst Du besonders zufrieden zurück?
Auf meine Zeit als Ausbilderin, es war toll zu sehen, wie die Azubis sich über die Jahre entwickeln.
Stichwort „Optimierung“: Was würdest Du Dir in der Zusammenarbeit mit anderen Gewerken, Planer:Innen sowie Bauleiter:Innen (je nach dem was auf Dich zutrifft) wünschen, um den Bauprozess / Planungsprozess zu optimieren und effizienter zu gestalten?
Die Projektbeteiligten sollten so früh wie möglich in das Projekt eingebunden werden, damit späte und umfangreiche Planänderungen gar nicht erst entstehen.
Die gefühlte Rivalität zwischen den Gewerken, Planern und sogar den Generationen untereinander. Jeder einzelne ist wichtig für das gesamte Bauprojekt, dazu kann man von anderen eine Menge lernen.
Stichwort „Wohlfühlfaktor“: Was sollte aus Deiner Sicht als Handwerker:In, Planer:In, Bauleiter:In, Student:In, Azubi etc. (je nach dem was auf Dich zutrifft) ganz konkret in der täglichen Praxis auf der Baustelle, im Büro oder im Studium (je nach dem was auf Dich zutrifft) verbessert werden und warum?
Frauen haben definitiv ihre Daseinsberechtigung auf der Baustelle. Sie können und müssen nicht alles 1:1 wie die männlichen Kollegen machen. Nur weil es Jahrzehnte so von Männern gemacht wurde, heißt es nicht, dass es Frauen so übernehmen müssen.
Ansonsten sich nicht allzu ernst nehmen, es ist ein geben und nehmen.
Stichwort „Fachkräftemangel“: Was müsste aus Deiner Sicht verbessert werden, um die Ausbildung in bauspezifischen Berufen (z. B. Handwerk, Bauzeichner:In etc.) insgesamt aber gerade auch für Mädchen und junge Frauen attraktiv zu gestalten.
In der Berufsschule müsste mehr digitalisiert werden, so dass die Unterrichtsausfälle durch Videos und digitalen Arbeitsblättern wenigstens eigenständig bearbeitet werden können.
Es sollte der Bau ganzheitlich betrachtet werden, so sollten die Baustellen-Azubis Einblick in die Bürotätigkeiten bekommen und Büro-Azubis wie z.B. Bauzeichner Einblick in die Baustelle. Auf dem Papier gibt es die Praktika für Bauzeichner, leider werden diese nicht immer umgesetzt, dabei sind sie so wichtig für das Verständnis.
Stichwort „Verständnis“: Sind Dir die unterschiedlichen Herausforderungen der Geschlechter und auch der Berufsgruppen auf der Baustelle bzw. im bauplanerischen oder bautechnischen Büro (je nach dem was auf Dich zutrifft) bewusst? Was tust Du ganz persönlich in Deinem täglichen Wirken, um die Zusammenarbeit auf der Baustelle oder im Büro harmonisch zu gestalten?
Aus meiner Erfahrung her raus, sind junge Frauen im Baubereich immer noch viel zu zurückhaltend, während die jungen Männer Ideen haben und umsetzen, wie sie sich von den Kollegen abheben z.B. durch Aufgaben die nur sie können, grübeln die Frauen darüber nach ob sie gut genug sind. Jungs machen einfach, während Mädels noch überlegen.
Gibt es eine lustige Baustellen- oder Bürostory? Plaudere doch mal aus dem Nähkästchen!
Ich arbeite ja bekanntlich von zuhause aus und mein Büro ist zentral in der Wohnung, wenn mein Mann dann mit unserem Kind (18 Monate) rumtobt, muss sich das für meine Schüler anhören, als würde hier ein Kind gequält, weil so wild gespielt wird. Ich warne dann schon immer vor.
Entdecke mehr über Tanja auf ihrem Instagram und Facebook Profil @baulotsin oder über LinkedIn unter @Tanja Heiligenhaus.
Für weitere Informationen besuche auch gerne ihre Internetseite: https://www.baulotsin.de/
