#NetzwerkBau Nr. 14 – Yasemin Yagcioglu, Dipl.-Ing.(FH), Architektur

Vorwort: Yasemin hat sich im Rahmen des Interviews kurz selbst vorgestellt. Ihre Zeilen lest ihr im Folgenden. Ich bedanke mich vorab auch bei Dir, liebe Yasemin fürs Teilnehmen und wünsche Dir für Deine Ziele ganz viel Erfolg.

Mein Name ist Yasemin Yagcioglu und als Inhaberin von cubique-architektur möchte ich mich kurz bei Euch vorstellen.

Schon während meines Hauptstudiums habe ich 3 Jahre bei Architekten gearbeitet und habe in den Leistungsphasen 1-5 unterstützt. Nach meinem erfolgreichen Studienabschluss 2011 in der Fachrichtung Architektur habe ich 7 Jahre hochwertige Küchen designed und meinen Kunden Ihre Träume erfüllt.
Seit 2018 bin ich bei einem der weltweit größten Bauunternehmen als Tender Managerin tätig.
Ende 2020 habe ich beschlossen mich nebenberuflich Selbstständig zu machen und Architekten bei Ihren Projekten zu unterstützen.

Seit Anfang 2021 habe ich meine Vision umgesetzt und arbeite mit ArchitektInnen zusammen.
Mein Ziel ist es die Bauvorlageberechtigung zu erlangen und endlich auch meine eigenen Entwürfe zu bauen.

Yasemin Yagcioglu

Welche Tätigkeiten machen Dir in Deinem Beruf am meisten Freude?

Am meisten Glück verspüre ich, wenn ich durch den Rohbau eines Gebäudes laufe, bei welchem ich sehr viel unterstützt habe. Ich schaue mir die einzelnen Wände an und streiche mit der Hand über den Beton. Es ist extrem schön ein Objekt, welches man nur auf Papier ausgetüftelt hat, dann in der Realität zu sehen. Ich empfinde die Arbeit aller Architekten:Innen und aller am Bau tätigen als ein Kunstwerk. Man erschafft etwas und es bleibt für viele viele Jahre bestehen, es wird bewohnt und ist ein Zuhause für so viele Leben und Geschichten.

Auf welches Projekt/welche Arbeit blickst Du besonders zufrieden zurück?

Je weiter mein Studium entfernt war, umso schwieriger wurde es überhaupt Antworten auf Bewerbungen als Dipl.-Ing. Architektur zu erhalten. Ich bin besonders zufrieden mit meinem Durchhaltevermögen und meiner Idee, es auf den freiberuflichen Weg zu schaffen.

Stichwort „Optimierung“: Was würdest Du Dir in der Zusammenarbeit mit anderen Gewerken, Planer:Innen sowie Bauleiter:Innen wünschen, um den Bauprozess zu optimieren und effizienter zu gestalten?

Mir ist schon immer aufgefallen, dass auf der Baustelle viele alt eingesessenen Herren, die ihr Handwerk schon seit Jahrzehnten beherrschen, gegenüber jungen Frauen eher schmunzelnd auftreten. Eine Art der Optimierung könnte sein ohne Vorurteile und ohne Ironie in ein Gespräch zu kommen.

Ein weiteres Phänomen ist aus meiner Sicht die Sichtweise von ArchitektenInnen, BauherrenInnen, o.a.,  welche zwar eine Firma aus dem Ausland beauftragen, weil Sie günstiger sind und eventuell sogar länger als 8 Stunden arbeiten, aber die Tatsache vergessen, dass diese Menschen meistens kaum die deutsche Sprache beherrschen. Die Aufregung war  oft groß. Diese Menschen sind hier zum Arbeiten und wollen ihre Familien ernähren. Eine Optimierung wäre einfach: Man sollte sich klar machen, ob man eigentlich ein Problem damit hat, wenn jemand unsere Sprache nicht versteht. Wenn ja, könnte man jemand anderen beauftragen.

Stichwort „Wohlfühlfaktor“: Was sollte aus Deiner Sicht ganz konkret in der täglichen Praxis auf der Baustelle, im Büro oder im Studium verbessert werden und warum?

Ich bin immer für Spontanität. Spontane Kommunikation, spontaner Austausch, spontaner Witz, spontane Kaffeepause, spontane Übungen gegen Rückenschmerzen, spontane Hilfe, spontaner Spaziergang, spontanes Eis zum Mittagessen.

Meistens sind alle plötzlich wieder super gut drauf, die Laune ist hoch und die Motivation wieder gestiegen.

Stichwort „Fachkräftemangel“: Was müsste aus Deiner Sicht verbessert werden, um die Ausbildung im Bauhandwerk (auch für Mädchen und junge Frauen) attraktiv zu gestalten.

Ich denke das viele Frauen eigentlich das Designen lieben, das liegt vielen in der Natur. Leider ist aber auch bekannt, dass man gerade als junge Frau nach dem Studium nicht viel verdient, man kann in diversen anderen Berufen nach der Ausbildung oder sogar als Quereinsteiger wesentlich mehr Geld verdienen. Außerdem sind die meisten „älteren“ Architekturbüros noch traditionell im 9-17 Uhr Modus 40 Stunden/Woche, unbezahlte Überstunden etc., das ist nicht mehr zeitgemäß.

Viele junge Büros bieten mittlerweile Alternativen:

Gleitzeit, Home-Office nach Rücksprache/ spontan, Teilzeitstellen, 4Tage/Woche, Elektroauto/-Fahrrad, 2-mal im Jahr „Kein-Bock-Tag“.

Das und vieles mehr zieht junge Leute an.

Gerade während der Pandemie haben viele gemerkt wie wichtig die Zeit zuhause und mit der Familie ist, das müssen Arbeitgeber viel mehr in den Fokus bringen.

Stichwort „Verständnis“: Sind Dir die unterschiedlichen Herausforderungen der Geschlechter und auch der Berufsgruppen auf der Baustelle bewusst? Was tust Du ganz persönlich in Deinem täglichen Wirken, um die Zusammenarbeit auf der Baustelle oder im Büro harmonisch zu gestalten?

Ich denke das man als Mensch im Leben mehr erreicht, wenn man Verständnis hat und sich in Situationen anderer einfühlen kann. Stichwort: Empathie.
Das sollte man sowohl beruflich als auch privat umsetzen können, um auch besser kommunizieren zu können und Hintergründe zu verstehen.

Foto: Privat

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