DSA Netzwerk Bau

#NetzwerkBau Nr. 18 – Lizbell Schillinger, Architektin und Feng Shui Beraterin

Vorwort: Lizbell habe ich im Netzwerk „Frau liebt bau“ kennengelernt. Als Architektin und Feng Shui Beraterin mit eigenem Planungsbüro (https://www.architektur-schillinger.de/) in Bingen am Rhein ist es ihr ein Anliegen „Lebensräume für mehr Lebensqualität zu planen“.

Lizbell vereint Architekturleistungen mit raumpsychologischer Expertise (Feng Shui). Sie plant nicht nur funktional und wirtschaftlich, sondern schafft somit eine Quelle des Wohlbefindens für Nutzer und Nutzerinnen der Gebäude.

Diesen ganzheitlichen Ansatz finde ich sehr wichtig und freue mich sehr, dass sie auch Teil des #NetzwerkBau ist und auch andere mit ihrem besonderen Ansatz Architektur zu schaffen inspirieren kann.

Auch steht sie für den Einsatz moderner Kommunikations-, Kollaborations- oder Schnittstellenlösungen wie etwa digitale Meetingtools, das Arbeiten mit BIM oder digitalen Team-Plattformen um die Effizienz und Transparenz der Zusammenarbeit zu erhöhen. Auch hier darf seitens der Kollegen und Kolleginnen sowie Gewerkeübergreifend noch etwas getan werden.

Viel Freude beim Lesen und vielen Dank für das Interview, liebe Lizbell !

Daniela

Welche Tätigkeiten machen Dir in Deinem Beruf am meisten Freude?

Im Planungsprozess liebe ich es zu entwerfen! Räume individuell zu gestalten um sie zu einer Quelle des Wohlbefindens werden zu lassen. Zudem macht es mir Freude Feng Shui in meine Arbeit zu integrieren. Dies ermöglicht es mir zum einen den Nutzer in den Mittelpunkt zu stellen und ihn mit seiner Umgebung zu verbinden, zum anderen ermöglicht es mir die Planung weit mehr als eine rein funktionale Lösung umzusetzen.

So individuell wie der Nutzer selbst sind auch seine Wünsche, Anforderungen und Prioritäten an die Räume, welche wir Architekten:Innen entwerfen dürfen.

Am meisten Freude bereitet mir das Ergebnis, welches aus der Zusammenarbeit mit meinen Bauherren resultiert. Es ist so bereichernd, wenn das Vertrauen auf Gegenseitigkeit beruht!

Auf welches Projekt/welche Arbeit blickst Du besonders zufrieden zurück?

Ich blicke immer wieder gerne auf Projekte zurück die, unabhängig von der Größe, harmonisch gelaufen sind und schon mit einer ausführlichen Bedarfsanalyse begonnen haben. Mit Hilfe eines 3D-Modells während der Planung können viele Bauherren sich Ihr Bauvorhaben besser vorstellen, das ist etwas, dass wir als Spezialisten gern übersehen. Die positiven Rückmeldungen dieses Vorgehens geben mir das Gefühl, dass es der richtige Weg ist.

Ich freue mich über positives Feedback meiner Bauherren:innen, insbesondere wenn sie erkennen wo meine Kompetenzen liegen. Z.B. arbeite ich mit modernen Softwarelösungen und nehme mir Zeit für die Gespräche und bin gut erreichbar. Das würde ich mir auch für die Planung meines Zuhauses wünschen!

Stichwort „Optimierung“: Was würdest Du Dir in der Zusammenarbeit mit anderen Gewerken, Planer:Innen sowie Bauleiter:Innen wünschen, um den Bauprozess zu optimieren und effizienter zu gestalten?

Kommunikation ist mir in der Zusammenarbeit mit allen Baubeteiligen sehr wichtig!

Bei der Planung und Ausführung gibt es sehr viel zu klären. Wenn dies nicht als Team gelingt, dann kann das Bauvorhaben einfach nicht gut vorangehen. Auch hierbei helfen moderne Kommunikations- und Kollaborationslösungen (z.B. Microsoft Teams), Schnittstellenprogramme (BIM) oder zukünftig auch der elektronische Bauantrag. All diese Dinge erhöhen die Effektivität, verkürzen Zeiten (z.B. teilweise Wegfall von Fahrtzeiten) und erleichtern das Miteinander. Hier würde ich mir mehr Offenheit und Nutzung seitens vieler anderer Gewerke wünschen.

Stichwort „Wohlfühlfaktor“: Was sollte aus Deiner Sicht ganz konkret in der täglichen Praxis auf der Baustelle, im Büro oder im Studium verbessert werden und warum?

Der Wohlfühlfaktor ist in meiner Arbeit als Planerin und „Architektin des Wohlbefindens“ ja maßgeblich für mich. Schon im Studium sollte dieser Punkt mehr Aufmerksamkeit bekommen, denn Themen wie Raumpsychologie und Raumgefühl kommen oft zu kurz.

Die Räume beeinflussen uns tagtäglich mit Ihrer Form, den Materialien, Farben und den Gegenständen. Sowohl bewusst als auch unbewusst.

„Als Architektin und Feng Shui Beraterin ist es mein Anliegen

Lebensräume für mehr Lebensqualität zu planen.“

Stichwort „Fachkräftemangel“: Was müsste aus Deiner Sicht verbessert werden, um die Ausbildung im Bauhandwerk (auch für Mädchen und junge Frauen) attraktiv zu gestalten.

Ich sehe hier vor allem zwei große Punkte. Das eine sind die zu niedrigen Gehälter im Handwerk im Vergleich zur Büroarbeit, auch im Hinblick auf die teils fordernde körperliche Belastung. 

Frauen sollten den Mut haben zu tun was sie möchten. Wir brauchen diese Vorbilder, gerade auch im Handwerk. 

Stichwort „Verständnis“: Sind Dir die unterschiedlichen Herausforderungen der Geschlechter und auch der Berufsgruppen auf der Baustelle bewusst? Was tust Du ganz persönlich in Deinem täglichen Wirken, um die Zusammenarbeit auf der Baustelle oder im Büro harmonisch zu gestalten?

Ich versuche empathisch und verständnisvoll meinem Gegenüber aufzutreten.

Zudem erkläre ich die Sachverhalte möglichst auf dem Fachniveau des Zuhörers, das vermeidet oft Unklarheiten und Missverständnisse. Viele Bauherren berichten mir, dass Architekten oft arrogant wirkend auftreten, dem versuche ich mit meiner Lebensfreude und Empathie ein Gegenbeispiel zu sein.  

Foto: privat

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