#NetzwerkBau Nr. 24 – Eva Hofmann, Innenarchitektin

Vorwort: Ich freue mich sehr, die liebe Eva Hofmann im #NetzwerkBau by DSA Architektur begrüßen zu dürfen. Eva ist leidenschaftliche Innenarchitektin, die Räume in einzigartige Atmosphären verwandelt. Sie schätzt die Interaktion mit Kunden und strebt danach, das Beste für die Raumnutzer zu erreichen. Eva betont die Bedeutung der Kommunikation in der Zusammenarbeit und wünscht sich eine frühere Einbeziehung der Innenarchitekten in die Planung, um den Bauprozess zu optimieren.

Was ich ganz besonders an ihr schätze, ist ihr Einsatz für ein harmonisches Arbeitsumfeld und mehr Verständnis zwischen den unterschiedlichen Planungsdisziplinen.

Vielen Dank für Dein Interview, liebe Eva. Viel Freude Euch allen beim Lesen!

Daniela

Welche Tätigkeiten machen Dir in Deinem Beruf am meisten Freude?

Aus meiner Sicht haben wir Planer und Gestalter eine äußerst große Verantwortung und auch einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie Menschen sich in Gebäuden fühlen. Jeder Raum hat eine ganz eigene Atmosphäre – ich liebe es, diese ganz bewusst zu gestalten für die und mit den Nutzern. Besonders mag ich die Interaktion mit anderen Menschen und das „zwischen den Zeilen lesen“ was sie sich wirklich wünschen und brauchen, während Sie mir erzählen, was sie sich für die neuen Räumlichkeiten oder den Umbau vorgestellt haben. Mir ist es wichtig, den Dingen wirklich auf den Grund zu gehen, um am Ende das bestmögliche Ergebnis für alle Raumnutzer herauszuholen und vor allem, das Wohlbefinden zu steigern und langfristig zu erhalten. Mir ist es wichtig, mit allen Atmosphärenbildnern (Licht, Akustik, Optik, Haptik, Olfaktorik) zu gestalten, um ein ganzheitliches entschleunigendes Konzept mit großem Mehrwert zu schaffen.

Auf welches Projekt/welche Arbeit blickst Du besonders zufrieden zurück?

Ich habe viele tolle Hotel-, Gastronomie- und Healthcare-Projekte betreuen dürfen – jedes einzelne für sich war besonders und hat mir Freude bereitet. Ich bin dann extrem zufrieden, wenn meine Kunden es sind – und das habe ich mehr als einmal erlebt. Diese Dankbarkeit über die neue Gestaltung ist schon etwas ganz Besonderes. Wenn die Kunden so glücklich über das Ergebnis sind und dann ganz aufgeregt vor Freude per E-Mail noch Bilder durchschicken mit Details, bei denen Ihnen erst nach der Umsetzung wirklich bewusst geworden ist, wie toll diese Ihnen die Arbeit erleichtern. Oder, wenn sie mich besonders in der Eröffnungsrede erwähnen und meinen Tatendrang und Einsatz wertschätzen – dann weiß ich, dass ich wirklich 100% gegeben habe und es sich mehr als gelohnt hat.

Stichwort „Optimierung“: Was würdest Du Dir in der Zusammenarbeit mit anderen Gewerken, Planer:Innen sowie Bauleiter:Innen wünschen, um den Bauprozess zu optimieren und effizienter zu gestalten?

Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann wäre das eine bessere Kommunikation und damit einhergehend auch ein früheres Einbeziehen der Innenarchitekten in die Planung. Ich habe es nicht nur einmal erlebt, dass im Nachhinein nochmal Wände verschoben werden mussten, oder die Kostenschätzung für den Innenausbau und das Mobiliar überhaupt nicht dem gerecht wurden, was der Kunde erwartet hatte. Durch ein frühes Zusammenwirken der verschiedenen Fachexpertisen können Kosten von vornherein minimiert werden, was nicht nur dem Bauherren Geld und Zeit spart, sondern auch allen am Bau Beteiligten.

Stichwort „Wohlfühlfaktor“: Was sollte aus Deiner Sicht ganz konkret in der täglichen Praxis auf der Baustelle, im Büro oder im Studium verbessert werden und warum?

Ich empfinde gerade die Kommunikation auf der Baustelle als oftmals noch sehr altmodisch und nicht sehr wertschätzend. Auch in Büros gibt es teilweise noch starke Herabwürdigung mancher Abteilungen – ein Umdenken wäre hier mehr als angebracht, denn nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann am Ende ein tolles Ergebnis entstehen und dafür erfüllen ALLE am Bau Beteiligten einen wichtigen part. Nicht nur die, die immer im „Rampenlicht“ stehen.

Ich würde mir wünschen, dass bereits im Studium mehr dafür gesorgt wird, dass alle Planungsdisziplin auch mehr miteinander zu tun haben – so entsteht mehr Verständnis für die jeweiligen Kernkompetenzen und auch für die Wichtigkeit des Zusammenhalts während eines Bauvorhabens. Der Wettbewerbsgedanke steht aus meiner Sicht vielen im Weg.

Stichwort „Fachkräftemangel“: Was müsste aus Deiner Sicht verbessert werden, um die Ausbildung im Bauhandwerk (auch für Mädchen und junge Frauen) attraktiv zu gestalten.

Ich denke, dass gerade junge Frauen oftmals noch als „Exotin“ gelten, wenn sie sich für einen Beruf entscheiden, der aktuell noch hauptsächlich von Männern ausgeübt wird. Leider führt das auch häufig zu sexistischen Bemerkungen, was viele Mädchen auch abschreckt, sich für einen solchen Beruf zu entscheiden. Jedoch gibt es eine positive Veränderung – gerade in den letzten Jahren sehe ich immer häufiger Frauen in Malerberufen, als Elektrikerin oder im Schreiner-/Tischlerhandwerk. Ich habe größten Respekt vor allen, die diesen Weg gehen.

Stichwort „Verständnis“: Sind Dir die unterschiedlichen Herausforderungen der Geschlechter und auch der Berufsgruppen auf der Baustelle bzw. im bauplanerischen oder bautechnischen Büro bewusst? Was tust Du ganz persönlich in Deinem täglichen Wirken, um die Zusammenarbeit auf der Baustelle oder im Büro harmonisch zu gestalten?

Ja, die unterschiedlichen Herausforderungen sind mir, so denke ich, durchaus bewusst. Es gibt nicht nur hierarchische Ebenen zu beachten, sondern auch geschlechterspezifische Befindlichkeiten. Wenn viele Gewerke und Fachplaner und damit eben auch viele Menschen und Schnittstellen aufeinandertreffen, sind Missverständnisse und Fehler vorprogrammiert. Ich gebe mir größte Mühe in meiner meist koordinierenden Funktion vorausschauend zu Denken und Handeln und mit Wertschätzung und Empathie den verschiedenen am Bau Beteiligten gegenüberzutreten. Auch mit meinem Podcast INNENARCHITEKTUR WISSEN möchte ich dafür sorgen, dass mehr Verständnis für gestalterische Berufe und die Herausforderungen, die sie mit sich bringen, zu erwirken. Speziell in Bezug auf Baustellen habe ich eine extra Folge aufgenommen, in der es um Geschichten von Hörerinnen aber auch mir geht, die wir in unserer bauleitenden Funktion schon erlebt haben.

Gibt es eine lustige Baustellen- oder Bürostory? Plaudere doch mal aus dem Nähkästchen!

Es gibt definitiv viele lustige Geschichten aus den letzten 9 Jahren – gerade fällt mir eine Situation ein, die ich im Angestelltenverhältnis erlebt habe. Mein damaliger Vorgesetzter kam in mein Büro, um mich zu fragen, ob ich für den Kundentermin vorbereitet bin und wir losfahren können und meinte im Nebensatz mit einem gewissen Unterton, dass er gespannt sei, wie der Termin werden würde. Die damalige Kundin war eher von der anstrengenderen Sorte, aber ich war fröhlich gestimmt und wollte ihm Mut machen und da platzte es aus mir heraus: „Ach, das wird sicher toll – ich bin da total „possimistisch.“ Da wollte ich „positiv“ und „optimistisch“ zur gleichen Zeit sagen und dann kam eben „possimistisch“ dabei raus – Wortneuschöpfungen kann ich! Mein Vorgesetzter hat mich ganz verdattert angeschaut und dann lauthals gelacht, als ich es ihm erklärte. War seitdem ein „running gag“.

Foto: Laura Schraudner

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