DSA Architektur

#NetzwerkBau Nr. 16 – Silke Fuchs, Architektin

 

Vorwort: Silke Fuchs, Architektin mit eigenen Büro in Metzingen  (https://architektin-fuchs.de/ ), sagt über sich selbst: „Ich plane keine Häuser. Ich schaffe Orte an denen sich Menschen wohlfühlen“. Sie blickt auf eine 20-jährige Berufserfahrung und viele realisierte Projekte zurück. 

Silke, eine der „Frau liebt Bau“- Gründerinnen, liebt an Ihrem Beruf die Abwechslung und das Arbeiten mit den Menschen. 

Weiterhin ist sie, zusammen mit Heike Wessels (Interview Nr. 15), die Gründerin von Pflege Bauen (https://www.pflege-bauen.de/), einem Netzwerk von Projektbeteiligten am Bau im Bereich Pflege.

Ich freue mich sehr, das Silke auch Teil meines Netzwerkes ist und dies mit ihrer positiven Art und ihrer fachlichen Expertise bereichert.

Viel Spaß beim Lesen des interessanten Interviews wünscht Euch

Daniela

 

Silke Fuchs

Welche Tätigkeiten machen Dir in Deinem Beruf am meisten Freude?

Ich liebe die Vielfalt meines ganz persönlichen Tätigkeitsfeldes als Architektin für Baumaßnahmen im Gebäudebestand. Von der Machbarkeitsstudie über Entwurf, Ausführungsplanung, Handwerkerauswahl und Bauleitung bis zur Qualitätssicherung und Projektbetreuung während der Gewährleistungszeit zahlt dabei alles auf eine barrierearmen, energetisch optimierten und gestalterisch durchdachte Baumaßnahme ein und gibt mit dadurch das gute Gefühl mit meiner Arbeit täglich einen Beitrag zu leisten um unsere Umwelt zu schützen und die Lebensqualität der Menschen zu steigern.

Die Vielfalt der Menschen, Ihre Unterschiedlichkeit auf Fragestellungen zu blicken und Antworten zu geben, das ist die Gemeinsamkeit, die ich in jeder Projektphase ganz differenziert erlebe. Das ist es, was meinen Erfahrungsschatz täglich wachsen lässt und mich motiviert. Es sind die Menschen, die den Unterschied ausmachen und die mich antreiben, jeden Tag aufs Neue weiter zu machen.

Auf welches Projekt/welche Arbeit blickst Du besonders zufrieden zurück?

Die Genehmigung eines Betonwerks musste angepasst werden: Bisher genehmigt war ein 2-Schicht-Jedes einzelne Projekt ist für mich besonders und einzigartig. Wann darf man mit einem Ergebnis zufrieden sein? Das ist eine sehr gute Frage. Ich persönlich gehöre zu den Menschen, die von einem Perfektionsstreben angetrieben werden. Nach einem Projekt ist für mich immer vor einem Projekt. Diese Frage kann ich deshalb wie folgt beantworten: Ich blicke auf jedes meiner Projekte zufrieden zurück, wenn es in mindestens einem Aspekt besser ist als das vorausgegangene Projekt. Besonders zufrieden blicke ich dann zurück, wenn mir Projektbeteiligte rückmelden, dass sie die Zusammenarbeit bereichernd empfunden haben und ich in Gesprächen merke, dass sich das Bewusstsein für die Nachhaltigkeit der getroffenen Entscheidungen weiterentwickelt hat.

Stichwort „Optimierung“: Was würdest Du Dir in der Zusammenarbeit mit anderen Gewerken, Planer:Innen sowie Bauleiter:Innen wünschen, um den Bauprozess zu optimieren und effizienter zu gestalten?

Ich würde mir wünschen, dass jeder erst mal bei sich bleibt, in sich rein hört und für sich selbst definiert, welche Aufgaben und welchen Verantwortungsbereich er hat. Im nächsten Schritt würde ich mir darüber einen offenen Austausch unter den Projektbeteiligten wünschen, um Klarheit zu bekommen, ob das alle gleich definieren oder wo es unterschiedliche Sichtweisen auf Aufgaben und Zuständigkeiten gibt. Die Frage nach „dem Schuldigen“ stellt sich dann sehr viel seltener. Das spart Zeit und Geld.

Stichwort „Wohlfühlfaktor“: Was sollte aus Deiner Sicht ganz konkret in der täglichen Praxis auf der Baustelle, im Büro oder im Studium verbessert werden und warum?

Der „Wohlfühlfaktor“ ist für mich kein „softes“ Merkmal. Der empfundene „Wohlfühlfaktor“ zahlt immer auf die Wirtschaftlichkeit einer Baumaßnahme ein und ist damit „hartes“ Business.

Die Verbesserung der Kommunikationskompetenzen aller Baubeteiligten ist aus meiner Sicht ein wichtiger Schlüssel zur Reduzierung von konflikt- und stressauslösenden Störungen im Bau- und Planungsprozess. Für zwingend notwendig halte ich ausserdem die Erweiterung des Bewusstseins für die eigene (Selbst-) Führungskompetenz. Mit der Fähigkeit zu führen können alle Projektbeteiligten einen Unterschied ausmachen. Ergebnisorientierte Führung, geprägt von gegenseitigem Respekt, sowie ein entwickeltes Verantwortungsbewusstsein für die eigenen Aufgaben – das sind aus meiner Sicht die  bedeutendsten Faktoren, die in der Zukunft mehr denn je über Erfolg oder Misserfolg eines Bauvorhabens entscheiden werden.

Stichwort „Fachkräftemangel“: Was müsste aus Deiner Sicht verbessert werden, um die Ausbildung im Bauhandwerk (auch für Mädchen und junge Frauen) attraktiv zu gestalten.

Das ist eine interessante Frage und ich weiß gar nicht, ob ich darauf eine Antwort habe. Nach meinem Das ist eine interessante Frage und ich weiß gar nicht, ob ich darauf eine Antwort habe. Nach meinem Verständnis ist es nicht nachhaltig, Menschen von aussen zu motivieren. Begeisterung und Leidenschaft kommt nach meiner Überzeugung immer aus einer inneren Haltung. Vielleicht sollten wir Projektbeteiligten einer Baumaßnahme mehr darüber sprechen, was uns begeistert und weniger darüber jammern, was uns stört? Das Leben im Allgemeinen ist genauso wie die Arbeitswelt in der Baubranche eben kein Ponyhof oder Wunschkonzert oder jeden Tag rosarot. Vielleicht darf man das einfach mal als Normal bezeichnen? Ich sage immer mit einem Zwinkerauge: es gibt gute Tage und es gibt die bessern Tage! Und ja, die echten Sch…tage gibt es auch.

Stichwort „Verständnis“: Sind Dir die unterschiedlichen Herausforderungen der Geschlechter und auch der Berufsgruppen auf der Baustelle bewusst? Was tust Du ganz persönlich in Deinem täglichen Wirken, um die Zusammenarbeit auf der Baustelle oder im Büro harmonisch zu gestalten?

Viele Herausforderungen der unterschiedlichen Geschlechter und Berufsgruppen sind mir in meinen 20 Jahren Berufserfahrung als Architektin sukzessive bewusst geworden. Das spannende und interessante aber ist: das hört nicht auf. Immer und immer wieder darf ich in Gesprächen erkennen: oh wow, da hat jetzt jemand ein Problem, das habe ich bislang nicht gesehen. Oder: huch, da gibt es Emotionen und Sichtweisen, die auf die Qualität der Arbeit Auswirkungen haben. Je nach Situation spreche ich die Themen direkt an oder bemühe mich um eine Klärung im Nachgang. Und manches sehe ich einfach mit Humor!

Stichwort „Verständnis“: Sind Dir die unterschiedlichen Herausforderungen der Geschlechter und auch der Berufsgruppen auf der Baustelle bewusst? Was tust Du ganz persönlich in Deinem täglichen Wirken, um die Zusammenarbeit auf der Baustelle oder im Büro harmonisch zu gestalten?

Ja klar, lustige Baustellen- und Bürostorys gibt es inzwischen viele. Erst kürzlich gab es in einem Zoom-Meeting wieder so eine never-ending-story. Dazu muss man wissen: Ich kann es nur seeeehr schwer aushalten, wenn ich auf etwas muss. Das ist vor allem dann so, wenn es um ganz banale und alltägliche Dinge geht, z.B. große Datenmengen „irgendwo hochladen“. Das kommentiere ich dann in vertrauter Umgebung regelmäßig mit Worten wie „warum dauert denn das wieder so Sch… lange???“. Besondere Menschen in meinem Umfeld machen sich da dann regelmäßig einen Spaß draus und grinsen mich nur an… da bedarf es keiner Worte mehr …Jaaaaaa, ich weiß es ja … ungefähr 5 Minuten…

Foto: Marc Hörmann

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